Organisationsentwicklung

Organisationsentwicklung

Organisationsentwicklung hat in vielen Unternehmungen einen statischen Charakter. Sie ist meist bloß eine zweckmäßige Folge einer strategischen Zielvorgabe. Selten ein gestaltendes oder gar initiierendes Element von Transformation im Zusammenspiel mit der Kultur eines Unternehmens. Hier setzt unsere Beratung an.

Organisationsentwicklung ist in vielen Unternehmen mehr ein logistischer Anpassungsprozess der für die Erreichung unternehmerischer Ziele notwendigen Personalstruktur. Damit trägt die Organisationsentwicklung einen statischen, reaktiven Charakter und keinen gestaltenden, schöpferischen. Zudem ist die Organisationsentwicklung meist als personalverwaltende Einheit in HR eingegliedert und fristet dort eine Art Silodasein.

Organisationsentwicklung & Theory U

Organisationsentwicklung ist aus unserer Sicht nicht ohne Beachtung und Integration der bestehenden Unternehmenskultur denkbar. Wie wir unter Unternehmenskultur & Purpose gezeigt haben, ist die Frage nach der individuellen wie kollektiven Haltung dabei von zentraler Bedeutung. Eine gestaltenwollende Unternehmensentwicklung kommt daher gleichfalls nicht umhin, die Frage nach der organisationalen Haltung zu stellen.

Als Beleg für diese Einschätzung stellen wir hier in Kürze die Methode Theorie U von Otto Scharmer vor, die sich als Lern- und Entwicklungsmethode insbesondere an Führungskräfte und Entscheider richtet und mittlerweile ein anerkanntes Modell in der Organisationsentwicklung ist:

Die wesentliche Erkenntnis der Theorie U ist, dass die Wirksamkeit des individuellen wie kollektiv-systemischen Handelns am stärksten durch die innere Einstellung, die Haltung der Handelnden selbst und deren Orientierung auf die Zukunft beeinflusst wird.

Das wesentliche Ziel der Theorie U besteht darin, das innere, intuitive Wissen des eigenverantwortlichen Individuums sowie seiner Bezugsgruppe(n) verfügbar und Zukunft nutzbar zu machen. Mittels spezifischer Individual- wie Gruppenübungen werden die Teilnehmenden durch einen U-förmigen Transformationsprozess geleitet, der konkrete, zukunftsfähige Handlungsoptionen an die Oberfläche spült.

Die Herausforderungen der schon mehrfach beschriebenen VUCA-Welt können nach Otto Scharmer nicht auf Basis von Erfahrungen aus der Vergangenheit gelöst werden (sagte auch schon Einstein!). Die Theorie U will daher bestehende und blockierende Denkhaltungen auflösen, um ein System tiefer und ganzheitlicher betrachten zu können. Die Beziehungen und deren Zusammenhänge die sich aus den Systembestandteilen ergeben, sollen für alle Beteiligten erlebbarer und nachvollziehbarer werden. Gerade für Erlebbarkeit von menschlichen Beziehungen ist das Embodiment wiederum eine hervorragende Methode, um über den Körper in die tiefere, sinngebende Erfahrung zu gelangen. Die Theory U lässt sich abschließend in 3 Sätzen zusammenfassen:

  • „Man kann ein System nicht verstehen, wenn man es nicht verändert.“ (Zitat von Kurt Lewin)
  • Man kann ein System nicht verändern, wenn sich das Bewusstsein des Einzelnen nicht verändert.
  • Bewusstsein kann sich nicht verändern, wenn ein System nicht als Ganzes betrachtet und erlebt wird.

Die aktive, gestaltende Organisationsentwicklung ist immer eine Operation am System, am offenen Herzen. Damit verlangt Organisationsentwicklung von den treibenden, unternehmerischen Kräften bereist selbst eine spezifische Haltung, die sich mit einem hohen Maß an Empathie, Sensibilität und Bewusstheit für die Tragweite der Aufgabe und die Fragilität des Systems beschreiben lässt.

Denken …ist die geistig-mentale Fähigkeit des Menschen, die sinnlich wahrnehmbare Realität zu reflektieren. Die Art wie reflektiert wird (Haltung), entscheidet darüber, wie Realität morgen wahrgenommen wird.

Oliver Dreber

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